
Impressum
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 | Aktion der BI am 29.10.2008 ab 13.30 Uhr auf dem Markt vor dem
Stadthaus - mit Banner.
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 | Stadtratssitzung
am 29.10.2008, um 14.00 Uhr.
Ort: Stadthaus am Markt,
Die öffentliche Bürgerfragestunde haben wir genutzt um unsere
Anfragen und Forderungen
vorzutragen.
Von der Bürgerinitiative sprachen:
Dr.Ingrid Kotte, PD Dr.Doris Vetterlein, Günter Rödel und Edeltraud
Karssies und als Bürger von Heide-Süd Bernd Gruner.
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Öffentliche Bürgerfragestunde der Stadtratssitzung am
29.10.2008
Einwohnerfragen im Auftrag der Bürgerinitiative
Heide-Süd (BIHS)
Dr. Ingrid Kotte, Sprecherin der Bürgerinitiative
Heide-Süd
Vorbemerkung:
Vor beinahe einem Jahr, zur 39. Sitzung des Stadtrates, war eine Gruppe
der Bürgerinitiative von Heide-Süd hier zur Einwohnerfragestunde. Sie hatten
gegen den Antrag der Fa. LOGOIL zur Errichtung und Betrieb einer Anlage zur
thermo-katalytischen Verwertung von Abfällen in Heide- Süd beim LVwA
Widerspruch eingelegt. Beim Anhörungstermin tauchte das Problem mit den zwei
Versionen des Bebauungsplans 32.4 Heide-Süd auf. Hier wurden Fragen zur
Rechtmäßigkeit des B-Plans 32.4 gestellt und weshalb dem Antragsteller ein
falscher B-Plan ausgehändigt wurde? Ein Jahr ist fast vergangen und das
Problem ist weder geklärt noch bereinigt, doch inzwischen hat das LVwA den
Antrag auf der Basis des falschen B-Planes genehmigt, was bei den Einwohnern
von Heide-Süd große Besorgnis ausgelöst hat, die neben ihrer ganz
persönlichen Befürchtungen bezüglich des Wertes ihrer Grundstücke und ihres
Wohnumfeldes bald auch das Gesamtprojekt Heide-Süd mit dem Wissenschafts-
und Innovations-Park (WIP) einschloß. Wir schrieben einen Offenen Brief mit
vielen Fragen und Anregungen an die Oberbürgermeisterin, den wir auch an
alle Fraktionen des Stadtrates schickten, der bis heute nicht beantwortet
ist.
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Unsere wesentlichen Fragen aus diesem Brief:
1. Wir wissen aus der Genehmigungsakte des LVwA, das
die Stadtverwaltung mit der richtigen Rechtsauffassung zum falschen B-Plan
vehement gegen die Genehmigung gekämpft hat. Warum wurde dieser falsche
B-PLan nicht vorsorglich durch einen Stadtratsbeschluß für ungültig erklärt
und dem bereits im März 1997 beschlossenen durch einen erneuten Beschluß
Rechtskraft verliehen ? Dann hätte das LVwA diese Genehmigung nicht erteilen
können.
2. In dem vergangenen Jahr war der Bebauungsplan 32.4
Heide-Süd nicht einmal Gegenstand der Stadtratssitzungen. Wann beschließt
der Stadtrat nun endlich einen gültigen Bebauungsplan 32.4 Heide-Süd, damit
nach dem Sündenfall LOGOIL nicht weitere Genehmigungen ähnlicher Vorhaben
vom LVwA erteilt werden können?
3. Weshalb wurde die Bürgerinitiative mit der
Information, die Stadt hat am 03.12.07 ihre bereits erteilte Zustimmung beim
LVwA zurückgezogen, mit der Begründung “das in einem Sondergebiet mit
Institutionen und Anlagen für Forschung, Lehre und Wissenschaft mit
besonderem Schutzbedürfnis hinsichtlich Immissionen und Lärm diese
Abfallbeseitigungsanlage nicht zulässig ist“ in dem Glauben gelassen, dass
die Genehmigung nicht mehr erteilt werden könnte.
Weshalb wurden wir von dem Einknicken der Stadtverwaltung, (Schreiben
Dr.Pohlack vom 06.03.08 an das LVwA) nicht informiert und wir damit nicht in
die Lage versetzt, durch ein
Normenkontrollverfahren Rechtssicherheit vor der Genehmigungen zu schaffen
anstatt die Bürgerinitiative nun in ein kostenaufwendiges Klageverfahren zu
treiben.
4. Weshalb hat die Stadt dem Antragsteller LOGOIL
weder bei der Antragstellung noch während des einjährigen
Genehmigungsverfahrens kein geeigneteres Grundstück als Standort für diese
Anlage angeboten? Weshalb wird diese Möglichkeit zur Heilung des Schadens
nicht jetzt noch mit größtem Nachdruck versucht?
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Edeltraud Karssies, Heide-Süd, Kamillenweg
Anfrage an Herrn Dr. Pohlack
In einem Schreiben vom 18.01.2008 zur Vorlage IV/2007/06887
zum Bau einer Abfallverwertungsanlage in Heide Süd schreiben Sie, dass ein
Gespräch mit dem Investor ergeben hat, dass es sich nicht !!!! um eine
Abfallverwertungsanlage handelt. Die Anlage dient zur Erforschung und
Erprobung des technologischen Prozesses in kleinem Maßstab.
Tatsache ist, es ist eine Abfallverwertungsanlage, die Altöl
aufbereitet und pro Std. 100 l Öl an 365 Tagen, das sind 876.000 l Öl
produzieren wird.
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Wie stehen Sie heute zu Ihrer damaligen Aussage ??? |
 | Wird die Stadt Luftimmissionsmessungen durchführen ???
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Günter Rödel
Frage an die Oberbürgermeisterin
Betrifft: Genehmigung Anlage LOGOIL
Vorbemerkung:
Die Stadtverwaltung hat seit etwa 14 Tagen eine Kehrtwende vollzogen -
von der Ablehnung der Anlage hin zur Unterstützung.
Seitdem spricht die Stadtverwaltung auch davon, die Sorgen der Bürger in
Heide –Süd ernst zu nehmen und für Transparenz zu sorgen. Auffällig ist,
dass in diesem Zusammenhang fast ausschließlich der Bergriff „geplante
Forschungsanlage“ verwendet wird.
Fakt aber ist: Es geht um eine bereits erteilte Genehmigung – und zwar die
Genehmigung einer „Anlage zur Verwertung von gefährlichen und der
dazugehörigen zeitweiligen Lagerung von gefährlichen und nichtgefährlichen
Abfällen.“
Das bezeichnet etwas Anderes als „geplante Forschung“!!!
Frage:
Wenn die Stadtverwaltung auf die Bürger zugehen will, und für
Transparenz sorgen will, warum verwendet sie dann nicht die Termini
die zwingender weise notwendig sind – also statt „geplanter Forschung“ –
„ genehmigte Abfallverwertungsanlage“?
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Zusammenfassung der Antworten der Oberbürgermeisterin und
Dr.Pohlack auf die Bürgerfragen aus Heide-Süd
Durch die OB wurde darauf hingewiesen, dass die Fragen zu
Heide-Süd zu komplex seien, um sie in Kürze beantwortet zu können, ob sie
dazu eine schriftliche Antwort gibt, blieb offen.
Sie ging nicht darauf ein, das es schon zur
Bürgerfragestunde der 39. Stadtratssitzung im Dez. 2007 analoge Fragen durch
die Bürgerinitiative gegeben hat.
Die jetzige Botschaft der Oberbürgermeisterin lautet:
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Es müsse nun endlich wieder Ruhe einziehen. Sie warnte
davor, mit Begriffen wie Abfallverbrennungsanlage)* hausieren
zugehen. Man solle doch nicht so tun, als solle dort etwas hingestellt
werden, was die Gesundheit der Anwohner von Heide-Süd gefährde. |
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Sie wolle die Ängste der Anwohner ernst nehmen. Durch
einen Nachbarschaftscoach, einem Spezialisten aus der Stadtverwaltung,
einem Einwohnerfragebogen für jeden Haushalt mit Auswertung auf einer
Einwohnerversammlung solle alles erklärt werden (s. Presseerklärung der OB
vom 27.10.08). |
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Auf den Offenen Brief der Bürgerinitiative vom 06.10.08
wurde nicht eingegangen. |
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Auch die konkreten Fragen von Bürgern der Bürgerinitiative
blieben unbeantwortet. |
Dr. Pohlack versuchte das Problem mit dem B-Plan
darzustellen. Wo und wer den Fehler gemacht hat blieb aber weiterhin unklar.
Er wies darauf hin, dass dieses Dilemma sein damaliger Vorgänger zu
verantworten habe. Er berichtete, dass seit drei Monaten an einem neuen
B-Plan für das Sondergebiet gearbeitet werde.
Dr. Pohlack versuchte den von der Stadt stets benutzten
Begriff „Forschungsprojekt“ zu verteidigen. Mit der Kapazität von 100 l Öl
pro Stunde sei keine Abfallverwertungsanlage wirtschaftlich zu betreiben und
begründete damit die Umdeutung der Genehmigung einer Produktionsanlage durch
das LVwA.
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Hinweis:
)*
Der Begriff „Abfallverbrennungsanlage“ wurde von der Bürgerinitiative
Heide-Süd nie benutzt. Er stammt vermutlich aus einem Protokoll von zwei
SPD-Experten, Bewohnern von Heide-Süd, die im Auftrag der SPD-Fraktion mit
Vertretern von LOGOIL und dem TGZ am 10.10.2008 ein Info-Gespräch führten.
Dort wurde mitgeteilt, dass im Außenbereich an der Süd-Ost-Seite des
LOGOIL-Gebäudes als Zusatzmodul ein Ölverwertungsversuchsstand für die
Verbrennung von Fremdölen installiert wurde. Dies war den Anwohnern bisher
nicht bekannt. Dieses Protokoll, in dem eine Reihe der völlig ungelösten
Abgasprobleme aufgeführt werden, wurde der SPD-Fraktion und der OB
zugeleitet.
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Übrigens:
Ausführliche Berichterstattungen zur Bürgerfragestunde auch unter
www.halleforum.de,
in den
Sonntagsnachrichten vom 02.11.08 und in der MZ vom 03.11.08
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